Kühler Frühling verbessert Jahresarbeitszahl

«Ein kühler Frühling wie im 2010 (zumindest verglichen mit den sehr warmen Frühling vom Vorjahr) hat auch seine guten Seiten. Er verbessert die Arbeitszahl. Wie kann das sein? Sollte nicht wärmer = besser sein?
Kühl ist relativ. Im Frühling bedeutet das verglichen mit dem Winter schon warm. Die Heizung läuft also mit niedriger Vorlauftemperatur und damit besserer Arbeitszahl. Je wärmer es aber wird, desto weniger Heizenergie wird benötigt. Warum war denn die JAZ im 2009 nicht höher trotz des noch wärmeren Frühlings? Die Arbeitszahl war zwar im 2009 im Frühling höher als im 2010, jedoch auch der Verbrauch tiefer. Daher fällt die bessere Arbeitszahl weniger ins Gewicht gegenüber dem Winter mit hohem Verbrauch. Ideal für eine gute JAZ ist also eine Saison mit wenig Temperaturschwankungen: Milder Winter, kühler Frühling/Herbst.
Ein anderes Beispiel: Ein Tag mit 10°C und einer mit 0°C benötigen etwa gleich viel Heizenergie wie zwei Tage mit 5°C. Die Arbeitszahl ist im ersten Fall hingegen tiefer, da viel Energie mit schlechter AZ bei 0°C und wenig mit guter AZ bei 10 °C benötigt werden.
Trotzdem sollte man nicht jubeln. Denn die höhere Arbeitszahl kam nur durch höheren Verbrauch zu Stande und nicht durch Verbesserung des Heizsystems. Wenn man also an der Wärmepumpe herum schraubt um die Effizienz zu verbessern, sollte man den Witterungsverlauf nicht ausser acht lassen. wie sich an dem Beispiel zeigt, wurde die Anlage zwar ‚besser‘, aber ohne dass daran etwas optimiert wurde. Zudem, die hohe Arbeitszahl ging auf Kosten eines höheren Verbrauchs. Schlussendlich ist dieser entscheidend für die Betriebskosten und nicht direkt die Arbeitszahl.